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Freiraum­konzept

Gestützt auf die zunehmenden Einwohnerzahlen in Worb und Rüfenacht sieht die Bauentwicklung eine Verdichtung an zentralen Lagen vor. Dies führt zu steigenden Ansprüche an die verbliebenden Freiräume und erfordert konzeptionelle Überlegungen, wo, welche Freiräume sinnvoll und notwendig sind. 

In mehreren Arbeitsschritten wurden potenzielle Freiräume in der Gemeinde analysiert und weitere mögliche Anpassungen und Visionen geprüft. Die Ausarbeitung erfolgte im Rahmen der Ortsplanungsrevision.

Die Erarbeitung des Freiraumkonzepts wurde gemeindeseitig von der Umweltkommission begleitet.
Das Freiraumkonzept bringt klar zum Ausdruck, dass Freiräume verschiedenste Funktionen erfordern. Je
nach Lage variieren Prioritäten und Massnahmen.

Siedlungsökologie und Landschaftsästhetik sprechen für vermehrtes Siedlungsgrün und Platz für ökologische Nischen im Siedlungsgebiet. Begegnungsorte erfordern Raum im belebten Zentrum.

Freizeitaktivitäten benötigen je nach Altersgruppen Freiflächen als Spiel- und Sportplätze.

Freiraumplanung ist immer mit Nutzungskonflikten verbunden und erfordert von den Beteiligten ein grosses Mass an gegenseitigem Verständnis, Respekt und Kompromissbereitschaft. Zum Beispiel benötigen Strassenbäume Verkehrsflächen und Parkplätze, Begegnungsorte beanspruchen Raum, der sonst baulich genutzt werden könnte, Sportplätze verhindern ökologisch wertvolle Lebensräume etc.
Das Freiraumkonzept basiert auf Analysen und Interpretationen und versucht, mit erfolgsversprechenden
Massnahmen an geeigneten Standorten ein breites Angebot an Freiraumstrukturen zu erhalten, aufzuwerten und neu anzulegen.

Der Erfolg durch die Freiraumplanung wird sich in der Nutzung zeigen, wenn Begegnungsorte „belebt“ wer-
den, lachende Kinder die Spielplätze bevölkern, Schmetterlinge durch den naturnahen Garten flattern oder
der eine oder andere einen lustvollen Spaziergang durch das Dorf unternimmt.

Freiräume tragen einen wesentlichen Beitrag zur Wohnqualität in einem Ort bei. Sie geben ihm ein Gesicht
und eine Identität. In diesem Sinne soll das vorliegende Freiraumkonzept einen Beitrag zu mehr Lebensqualität in der Gemeinde Worb und speziell in den Zentren Worb und Rüfenacht leisten.

Im Fokus der Planung standen die zwei Siedlungsschwerpunkte Worb-Dorf und Rüfenacht weil dort der
Handlungsbedarf am grössten ist. Einige Massnahmen haben aber allgemeingültige Bedeutung für alle Siedlungsgebiete in der Gemeinde Worb.

 
Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
Worb-Dorf hat heute grössere, zentral gelegene Freiräume. Diese präsentieren sich aber isoliert und sind
willkürlich gestaltet. Es besteht ein grosses Potenzial für eine identitätsstiftenden, zentrale Freiraumentwicklung. Die Synergien, die sich mit der Umgestaltung wichtiger zentraler Strassenzüge und der Realisierung von grösseren Bauprojekte ergeben, sollen für eine zukunftsgerichtete Dorf- und Freiraumentwicklung genutzt werden.

Seit der Erarbeitung des Konzepts wurden wesentliche Räume in der Dorfmitte aufgewertet. An der Kreuzung Bahnhofstrasse/Schulhausstrasse wurden asphaltierte Flächen entsiegelt. Rund um die Tagesschule sind Blumenwiesen mit Baumreihen entstanden. Bei der Linde wurden neue Bänke zum Verweilen realisiert. In der Schulhausstrasse wurden Grüninseln gemäss Schwammstadtprinzip erstellt.

Rüfenacht weist disperse Freiräume am Rande des Ortes auf. Mit dem Brand des Restaurants Sonne am
5.2.2012 verlor der Dorfkern sein identitätsstiftendes Zentrum. Neben der Sicherung der notwendigen Freiräumen und Verkehrsflächen sind auch publikumswirksame Nutzungen, die Gestaltung mit ausreichenden Grünräumen und die Vernetzung zu den Wohngebieten wichtige Themen für die Freiraumplanung in Rüfenacht. Mit dem neuen Begegnungsplatz beim Kastanienbaum bei der Kreuzung der alten Bernstrasse mit der Hinterhausstrasse wird in den nächsten Jahren ein attraktiver Platz zum Verweilen entstehen.